Hier kommt jede Rettung zu spät. Der Mann mit dem Hang zum IE hat seine Frau bereits zu Hackweif verarbeiten lassen. (Für nur 50 Euro, das sollte man sich wirklich mal überlegen!) Mit Banane und Milch einmal durch den Mixer gedreht, ein Brot dazu, Kiwi zum Nachtisch und fertig ist die Rentner-Mahlzeit.
Einkaufszettel
Diddlina
Diddl ist schon kaum nüchtern zu ertragen, aber dass beim Einkaufszettelblock seine dumpfe Freundin Diddlina („Diddls zauberhafte und clever-geniale Mäusefreundin“, die keine nennenswertere Eigenschaft hat außer „romantische Geschenke zu mögen“ und deppert genug ist um ihre „watteweichen Haarschleifen zu lieben“) herhalten muss, ist echt grindig. Wahrscheinlich schnalzt Diddl, der brutale Patriarch, schon zuhause mit dem Lederriemen, falls sie zu wenig Fleisch, Pferde- statt Bärenbutter oder doch den Eisbergsalat vom Metro heimgebracht hat.
Hahaha
Ich begrüße sehr, dass sie ihn zum Einkaufen schickt. Auch ihre raffinierte Menüplanung finde ich stilvoll. Schinken-Käse-Toast und Fertigpizza, begleitet von Red Bull (immerhin das mit blauem Punkt, da lassen wir uns nicht lumpen) und eine Leba um zwei Euro. Aber ihm 1,20 € zu wenig mitgeben und behaupten, dass da ein Euro Trinkgeld für das arme Würschtl bleibt, das find ich dann doch – hahaha, Schaf, Ätschibätschi – postfeministisch ultraemanzipiert und doch etwas unsympathisch.
Fisch
Mehrere Möglichkeiten:
Eins: der Fisch war aus.
Zwei: sie verlor den extra mitgebrachten Durchstreiche-Kugelschreiber irgendwo, vermutlich beim Salat, so wild, wie der durchgestrichen ist.
Drei: sie hat den Fisch vergessen.
Vier: der Fisch war endlich als letztes im Wagerl und sie flitzte zur Kassa, ohne Durchstreichen. (Sehr unwahrscheinlich)
Uhr, Semmel
Sehen Sie, hier geht er. Im Stechschritt durch den Supermarkt, der junge Mann im Streifenhemd hat eine Mission. Er hat er immer eilig, Wörter auszuschr. dauert zu lange. Sagt seine Uhr, die er gleich kaufen wird. Uhr, irgendeine, Semmel weiß er dafür ganz genau: Salami. Dann noch schnell Schnecken gekauft, einen Sprung zu den Käsespateln und ab.
Petra
Ach, Petra. Da kommst du jeden Mittwoch auf Besuch, wirst (Zeitung lesend und Mandarinen kauend) ignoriert und dann bekommst du nicht einmal den guten Kaffee, sondern den aus der anderen Dose, auf der „für Petra“ steht. Nächste Woche, Petra, pass auf, da kommt ein Schuss Aceton in dein Häferl.
Sauschädel
Dieser Einkaufszettel spricht zu uns! – Hasi, was magst denn essen heut? – Mausi, ein Schweindi hamma schon lag nimmer gessen. – Is gut, kauf ich ein Kopfi. – Und Spatzi, wenns schwabbelt, das hab ich so gern – Is recht, Bärli, das weiß ich doch.
Totelini
Diese fünf bedauernswerten Gestalten sehe ich vor mir. Wie sie um einen Couchtisch sitzen, die Ellböben auf den Oberschenkeln abgestützt, schlürfend ansonsten schweigend Ravioli oder Totelini essen, es scheint ihnen egal zu sein. (Nicht so bei den Zigaretten, der West tschickt sicher keine Pail Mail) Tomatensause, hört sich ja wenigstens nach Spaß an. Die Reste packen sie in eine gemeinsame Alofolie. Wer wurde beauftragt und entsendet? Ist die Schreiberin eine von ihnen? Ist sie im Auftrag der fünf Bedauernswerten unterwegs? Was wird sie essen? Was wird sie rauchen?