Da sitzt er, an seinem Küchentisch, dem schmucklosen, vor sich der leere Einkaufszettel. Und er denkt. Und denkt. Er versucht wirklich in sich zu gehen und zu überlegen: was brauche ich. Brauchen, was geht mir also wirklich aus tiefstem innersten Bedürfnis ab. Und da ist es dann, das Heulen vom Spielplatz nebenan. Jetzt weiß er es. Er braucht Ruhe. Und er will auch keine nassen Socken mehr wenn er mit seinen abgeblich wasserdichten Goretex-Trekkingschuhen durch die Wiese huscht, um dem Kinderspielplatz auszuweichen. Das ist es, was er braucht.
Der Helmut!
Im aktuellen Universum Magazin ist die Geschichte vom Helmut und dem Knofl nachzulesen. Fotografiert von einem gewissen Stefan Knittel (toller Typ!). Lest es, es ist eine schöne Geschichte. Und auch sonst muss ich sagen: ein gutes Heft.
Vögelfutter
“Schreib auf, ganz wichtig: Batterien. Vogelfutter. Und, ja Salz und Zucker, dann…. überlegen… ja, genau: Muttermilch und Samen, das war noch.”
Besonders freut es mich, dass es Muttermilch inzwischen zu Kaufen gibt. Eine gewisse Erleichterung für die, die nicht so gerne Körperkontakt haben. Auch dieser lästige Geschlechtsverkehr fällt weg, wenn man den Samen fixfertig kauft. Und batteriebetrieben sowieso immer hygienischer.
Biorama #41
Elternalltag, meine Kolumne (aka psychotherapeutisches Selbsthilfemodul) im Biorama Magazin, ist in Ausgabe #41 nachzulesen.*
*Dies hier ist übrigens der Schluss der aktuellen Kolumne mit dem Titel >Hand weg<, die nicht mit ins Heft wollte:
… Muss ich mich bei irgendeiner Turnvereins- oder Pfadfinderfeier einschleichen und warten, bis ein Gruppendynamik förderndes Spiel ausgerufen wird, bei dem sich alle die Hände geben und – zack! – hinter dem Vorhang vorhüpfen und mir seine Hand grapschen?
Ich muss jedenfalls sehr schnell sein. Denn wenn die Coolness, die bereits jetzt (mit gerade einmal 5 ½) schon aufkeimt, einmal überhandnimmt, nimmt er nimmer meine.
Ich werde seine Hand nicht festhalten können, selbst wenn ich möchte. Es sei denn, ich lege mir einen Hund zu. Kampfhund.
So ein Kese
Dies ist ein Hilferuf. Ein verzweifelter Versuch eines Schülers, die vorsätzliche Bloßstellung, die folterähnliche Peinomachung, die unzumutbare Coolnesauslöschung der Mutter zu unterbinden. Wie verzweifelt das Kind hier versucht, die Mutter zu einem weniger auffälligen, und dadurch für das Kind weniger imagezerstörenden Äußeren zu treiben, ist geradezu rührend. “Ohne Farbe” und “schwarz” scheint es förmlich hinaus zu schreien. Dass es um unauffällige Kesestreifen bittet, um nicht für seine Mango-Aloe-Vera-Müsli-Jause verlacht zu werden, ist besorgniserregend. Es scheint, als hätte sich das Kind, um den Schmerz über das aufdringliche Versagen der Mutter zu betäuben, längst in die Abhängigkeit von berauschenden Substanzen begeben. Denn: was, wenn nicht Schnüffeln, treibt man heutzutage noch mit Tintenkillern? Ich vermute, die Mutter beküsst das Kind vor der Schule, ruft ihm “Ich hab dich lieb” oder andere verletzende Beleidigungen zu.
Pfoten hoch
Netter Versuch, doch leider kann selbst das treudoofste Hundegschau nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier einiges im Argen liegt. “f. Erika” – was soll das denn? Was kann die arme Erika schon wieder dafür? Hat sie nicht verdient, von derselben Becel zu lecken wie alle anderen Katzen auch? Und hier: “F.schfond”: glaubst du im Ernst, ich sehe nicht dass du, du, du, Tierfreund, zerkochte Meerestiere kaufst? Unschuldige? Möchte gar nicht wissen, was du mit Bananenzwiebel zu vertuschen versuchst, habe aber schlimme Ahnungen. Pfui, pfui, pfui. Da gibts was auf die vier Pfoten.
2:1
So pur, so rein, so essenziell. Hier stimmt einfach das Verhältnis, 1:2, Brot zu Flaschen Wein, so soll es ein. Ich sehe sie auch vor mir, wie sie ihre Tagesration abholt, den Zettel in der Hand und an jeder Regalecke wieder draufschaut: Ach ja, weißschonwieder. Dieser Einkaufszettel ist mit Sicherheit ein Dauereinkaufszettel für jeden Tag. Jetzt ist er verloren, liegt im Dreck. Und nun? Was wird aus unserer Puristin? Was wird sie morgen kaufen? Zwei Brote und eine Flasche Wein? Ich hoffe, nein.
Parmesanparmesan
Herr fünf, der ist ein Schlawiner. Nachts, wenn seine Herrin schläft oder gerade mit Herr eins, zwei, drei, vier oder sechs beschäftigt ist, schleicht er raus und manipuliert ihre Einkaufszettel. Seit Jahren muss Hr 5 Ravioli mit sehr wenig Parmesan essen und die Perverse serviert ihm dazu ein Glas Messingputze. Jetzt schleicht er also leise ins Vorzimmer und kritzelt Parmesan oben dazu! Weil Hr 5 liebt Parmesan und wenn die Herrin zweimal Parmesan liest, kauft sie bestimmt auch zwei. Da leuchten seine bebe-Augen, weil er so einen fiesen Schabernack wieder getrieben hat.
Es geht um die Wurst
Diese Leserinneneinsendung wurde mir aus gut unterrichteten Kreisen zugespielt, man könnte auch sagen: Insiderinformation. Und ich muss sagen: es schockiert mich. Nachdem ich den Haushalt kenne, nein, zu kennen glaubte, ist dieser mein Glaube (ohnehin schwach) nun bis ins Mark erschüttert. Ich lese hier, dass acht Sorten Fleisch und Fisch eingekauft wurden. Acht. Und deshalb frage ich mich, und ich frage auch Sie, geneigte Leser: Wer hat den Pizzakäse angeordnet? Ich werde mich auf den Anordner stürzen, wie sich weiland Tom Cruise und Demi Moore auf Jack Nicholson stürzten, denn diese Frage muss restlos aufgeklärt werden. Eine Frage der Ehre.
Es greent so green
In der aktuellen maxima ist eine Beilage – die “maxima green” – in der es viele viele Artikel von mir zu lesen gibt. Unter anderem habe ich mit ein paar hohen Tieren aus der Wirtschaft einen interessantes Gespräch über Müllvermeidung geführt. Guckt euch das an.